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Russland, 8. Teil: Wohngewohnheiten

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Russland, 8. Teil: Wohngewohnheiten Empty Russland, 8. Teil: Wohngewohnheiten

Message  tuefeli Lun 13 Sep - 16:52

Als wir letztes Jahr das erste Mal in Russland ankamen, hat die Einwohnerzahl um Moskau bereits beeindruckt.
Wir können jetzt sagen, dass dieses Phänomen nicht einzigartig ist; das ganz Land träumt vom Leben in der Stadt. Die Einwohnerzahl explodiert förmlich, weil man in der Stadt Erfolg hat und Arbeit findet. Anderswo ist Arbeitslosigkeit an der Tagesordnung.
Wenn wir den Leuten erklären, dass wir nach unserem Abenteuer eine Arbeit finden müssen und ein "normales" Leben führen möchten, erhalten wir häufig eine Antwort in diesem Stil: das normale Leben hier, ist Arbeitslosigkeit."
Deshalb ist eine Wohnung in der Stadt, auch eine noch so kleine, ein Symbol für Erfolg und Reichtum. Das Elternhaus wird nur an Wochenenden benutzt. Wenn man im Dorf bleibt, ist man entweder alt, arm oder beides zusammen...
Dabei sind diese kleinen Dörfer niedlich! Farbige Isbas mit aufwändig dekorierten Fensterrahmen, umrahmt von einem schönen, häufig jedoch wildem Garten, reihen sich an einer meist nicht geteerten Straße aneinander. Vor den Häusern erlauben Holzbänke den Bewohnern die Zeit zu vertreiben...

In den Städten könnte der Kontrast nicht größer sein! Man kann mit seinen Brüdern, Schwestern, Nichten, Cousins, Bekannten zu 5 in einer kleinen 2-Zimmerwohnung leben, und trotzdem denken, man lebe gut, man stehe auf der richtigen Seite des Lebens. Auch wenn es im Treppenhaus schlecht riecht, Intimität fehlt, die Miete zu hoch ist, besser ist eine kleine Wohnung in der Stadt als eine schöne Isba verloren in einem Dorf.

Auf dem Land, kann man mehr oder weniger ein Land "besetzen" und dieses dann als sein eigen betrachten. Die Bauweise einer Isba ist sehr einfach. Meistens werden sie von den Bewohnern selbst gebaut, indem Sie Balken aufeinander legen, welche von den gegenüberliegenden gestützt werden, ohne Nägel, ohne Schrauben. Die Toilette ist meist außerhalb, und in der Banja, duscht man sich mit Hilfe eines Kessels und einem Pfännchen um sich Wasser auf den Kopf zu gießen..
Irgendwie paradox, der Komfort in den Isbas ist wie bei uns vor 60 Jahren, trotzdem findet man bei jedem Internet und ein Handy pro Bewohner.

tuefeli

Messages : 128
Date d'inscription : 19/05/2010

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